Pergamon


Pergamon war eine hellenische-römische Stadt, Königsresidenz und wichtiges Handel- und Kulturzentrum der Antike. Sie gilt als eine der schönsten archäologischen Ausgrabungsstätten der Türkei. Sie liegt auf einem Gebirgszug, in rund 300 m Höhe, in der Nähe des Flusses Kaikos, der heute Bakir Cayi genannt wird, in der westlichen Türkei, ca 30 km von der Küste der nördlichen Ägäis entfernt. Am Fuße des Stadtberges des antiken Pergamons befindet sich die Stadt Bergama, mit ungefähren 70.000 Einwohnern. Die Stadt Izmir liegt 100 km entfernt. Die antike Siedlung wurde von 281-133 v. Chr. von dem Geschlecht der Attaliden beherrscht, die treue Verbündete des römischen Reiches waren. Sie trieben den Bau Pergamons voran und verhalfen der Stadt zu großer Bedeutung. 


Der letzte der Attaliden-Könige, Attalos der Dritte, vererbte die Stadt 133 v. Chr. an den römischen Kaiser, der das Reich Pergamon in die Provinz Asia eingliederte. Pergamon besaß eine der größten Bibliotheken der Antike. Die Unterstadt stellte ein Bindeglied zwischen der Altstadt und dem Burgberg mit der Akropolis dar, auf der sich u.a. die Tempel des Trajan und Dionysos, Ausdruck des Kaiserkultes, befanden. Ebenfalls freigelegt wurden der Zeus-Altar, ein Heiligtum der Demeter und ein antikes Gymnaseion, gebaut über drei Felsterrassen. Südwestlich der Unterstadt befand sich das Heiligtum des Gottes Äskulap, Asklepion. Der Serapis-Tempel wurde in der byzantinischen Zeit zu einer Basilika umgebaut und wird zu einer der sieben Kirchen der Apokalypse gezählt. 

Das bekannteste erhaltene Bauwerk Pergamons, der Pergamonaltar, ein monumentales Zeugnis des Götterkultes dar. Der monumentale Altar befindet sich in Berlin im Pergamonmuseum. Im weiteren Umfeld Pergamons wurden mehrere antike Orte gefunden, wie Perprene, Atarneus und Elaia, der Hafen Pergamons. Erste Forschungen und Grabungen haben bereits begonnen. Nur 20 km von Pergamon entfernt befindet sich eine weitere wichtige Ausgrabungsstätte. Allianoi war ein antiker Kurort. Die Ausgrabungen stehen noch am Beginn.